Einigung in der Pflege - Echter Fortschritt oder Tropfen auf den heißen Stein



Teil 2: Sofortprogramm für 8.000 Pflegekräfte

Dazu fällt mit eigentlich nur eins ein. Wollt ihr uns vera….?? Entschuldigt jetzt mal diesen emotionalen Ausbruch, aber das ist das Erste was mir dazu eingefallen ist.

Aber versuche wir es nochmal etwas sachlicher. Es soll ein Sofort-Programm zur Gewinnung von 8.000 Pflegekräften geben. Dies schließt eine Ausbildungsoffensive mit ein und es soll nicht zu Lasten der Pflegebedürftigen gehen. 

Wenn es so was wie die Möglichkeit zu einem Sofortprogramm gibt, warum wurde das nicht schon vor vielen Jahren gemacht oder kam der Pflegekräftemangel so plötzlich? 

Na ja die Antwort ist einfach, so was gibt es nicht, hört sich aber toll an. 
Erstens mit sofort bringt man eigentlich so zeitliche Regionen wie morgen oder aller spätestens nächste Woche in Verbindungen. Da hier eine Ausbildungsoffensive geplant ist, ist mit sofort wohl eher in 5 Jahren zu rechnen. 

 Zweitens, da sich die Arbeitsbedingungen nicht ändern ist eher zu bezweifeln das sich hier einer zusätzlich überreden lässt in die Pflege zu gehen. 

Drittes die Studien schwanken zwischen 100.000 und 400.000 Pflegekräften die in den nächsten 10 Jahren fehlen werden, da bieten die ernsthaft 8.000 in 5 Jahren an?? Das ist eigentlich eine Frechheit. Vor allem, wenn man bedenkt, dass diese Berechnungen auf den heutigen bereits viel zu schlechten Stellenschlüsseln beruhen und die ganzen wegen Burn-Out ausfallenden Kräfte nicht mitberechnet sind. Ach so, um nicht zu vergessen, dass es sich hier ausschließlich um die Fachkräfte handelt, es werden noch mal so viele Hilfskräfte fehlen.

Wenn das ganz dann Realität wird und die Last nicht auf den pflegebedürftigen liegen soll, bleibt ja wieder nur die Erhöhung der Pflegeversicherungsbeiträge. Komisch hatten wir das nicht bei der ersten Maßnahme (gleiche und mehr Bezahlung für alle) auch schon. 

Fazit: Hier handelt es sich ausschließlich um Augenwischerei und leugnen von echten Problemen durch die eventuelle zukünftige Regierung. Es wird ja etwas getan, ob es das richtige ist, ist ja nicht so wichtig.
© Heiko Pietsch

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